© 2020 Alfred Pfister
USA und Kanada
2001 Texas Südstaten
Freitag 23.02.2001
Am
Freitag
habe
ich
auf
dem
Weg
zu
den
Eltern
zuerst
meinen
Koffer
am
Flughafen
abgegeben,
damit
ich
am
Samstag
mit
dem
Zug
nur
noch
mit
Handgepäck
unterwegs
bin.
Ich
habe
also
in
Jona
übernachtet.
Um
auch
am
morgen
nicht
in
Stress
zu
kommen
habe
ich
auch
noch
nach
dem
Nachtessen
das
Bahnbillet
am
Bahnhof abgeholt, da Jona keinen besetzten Bahnhof hat und man deshalb die Tickets am Kiosk kaufen muss.
Samstag 24.02.01, Jona-Zürich-Chicago-Houston
Heute
ging‘s
also
los.
Da
mein
Vater
mich
mit
dem
Auto
zum
Bahnhof
bringen
wollte,
war
es
egal
ob
ich
vom
Bahnhof
Jona
oder
Rapperswil
losfahre,
also
entschied
ich
mich
für
Rapperswil,
da
hatte
ich
um
8:30
einen
direkten
Zug
zum
Flughafen.
Es
gab
dann
doch
noch
fast
Stress,
da
ich
zu
früh
dran
war,
wollte
ich
noch
Traveller-Checks
am
Bahnhof
kaufen.
Leider
habe
ich
den
„Stift“
erwischt
und
der
hatte
nun
absolut
keine
Ahnung
wie
man
diese
Formulare
ausfüllt.
Also
brauchte
er
Hilfe
von
der
Bürochefin,
die
aber
auch
Leute
am
Schalter
abfertigte,
was
natürlich
nicht
half
die
Geschichte
einigermassen
geregelt
über
die
Bühne
zu
bringen.
Als
er
endlich
fertig
war
und
die
Chefin
alles
kontrollieren
wollte,
war
fast
alles
perfekt,
nur
leider
fehlte
die
letzte
Seite
des
Formulars,
also
meine
Quittung.
Da
hatte
er
doch
glatt
beim
herausnehmen
des
Stapels
diese
letzte
Seite
in
der
Schublade
zurückgelassen.
Also
alles
von
neuem.
Als
ich
ihm
sagte,
dass
ich
unbedingt
den
Zug
um
8:30
erwischen
musste
um
zum
Flughafen
zu
gelangen
ging‘s
dann
doch
noch
ein
bisschen
zügiger.
Ich
musste
schlussendlich
noch
rennen,
vor
allem
weil
der
Zug
eigentlich
vom
Gleis
2
fahren
sollte,
aber
um
den
Leuten
einen
Streich
zu
spielen
fuhr
er
einfach
vom
Gleis
1.
Als
ich
also
noch
in
letzter
Minute
den
richtigen
Wagen
erwischte
und
mich
im
oberen
Stock
des
Goldküsten-Expresses
niederliess,
kam
mir
gleich
der
erste
Schreck,
ich
hatte
ja
das
blöde
Ticket
noch
nicht
abgestempelt.
Auf
dem
Ticket
fand
ich
auch
klar
und
deutlich
die
Bedienungsanleitung,
wo
geschrieben
stand:
"Tickets
die
nicht
ordnungsgemäss
entwertet
sind,
sind
ungütig“
und
es
ist
eine
Strafe
fällig,
aber
wenn
keine
Möglichkeit
besteht
das
Ticket
ordnungsgemäss
abzustempeln,
kann
im
vorgesehen
Feld
Datum
und Uhrzeit von Hand eingetragen werden, was ich auch machte. Allerdings wollte bis zum Flughafen kein Mensch mein Ticket sehen.
Zum
Glück
hatte
ich
schon
am
Vorabend
eingecheckt,
bei
den
vielen
Leuten
die
alle
irgendwo
hin
fliegen
wollten,
hätte
eine
halbe
Stunde
ganz
sicher
nicht
gereicht.
Nur
schon
bei
der
Passkontrolle
gingen
10
Minuten
drauf
und
nachher
beim
Security
Check
waren
es
nochmals
15
Minuten.
Sie
mussten
sogar
die
Roltreppe
anhalten,
weil
die
Leute
sonst
alle
auf
einem
Menschenhaufen
gelandet
wären
bei
der
Ankunft
oben.
Ich
kam
am
Gate
an
und
konnte
gleich
an
Bord
gehen
als
erster.
Doch
dann
ging
die
Warterei
los,
da
viele
Leute
nicht
zur
Zeit
da
waren
hatten
wir
schon
eine
ziemliche
Verspätung
und
als
alles
bereit
war
hatten
wir
natürlich
auch
das
Abflug
Fenster
schon
verpasst
und
mussten
auf
ein
neues
warten.
Mit
fast
einer
Stunde
Verspätung
ging
das
Abenteuer
bei
voller
Ladung
los.
Zuerst
hatte
ich
so
eine
dicke
„Pfunzel“
neben
mir,
die
ausrief
wie
ein
Wald
voll
Affen,
dass
sie
doch
einen
Gangplatz
gebucht
hätte
und
nun
sitze
sie
in
der
Mitte
und
erst
noch
in
einem
Sitz
in
derMittelreihe.
Als
die
Stewardess
mit
einem
Änderungs-Vorschlag
kam,
atmeten
wir
beide
auf.
Also
hatte
ich
einen
freien
Sitz
neben
mir
(ich
glaube
es
war
der
einzige
im
ganzen
Flugzeug).
Der
Flug
war
dann
mehr
oder
weniger
eintönig,
keine
Sicht
nach
unten,
kein
interessanter
Film,
das
Essen
mittelmässig und vor allem kalt bis es bei mir ankam. Die Meldung des Captains, dass wir stärkere Gegenwinde hätten als angenommen, und dadurch noch eine
grössere
Verspätung
haben
werden
war
auch
nichtgerade
eine
Aufmunterung.
Über
dem
nördlichen
Kanada
rissen
dann
die
Wolken
ein
wenig
auf
und
man
sah
die
ganzen
Schneemassen
unten.
Die
Ankunft
in
Chicago
war
dann
wie
erwartet
mit
ziemlicher
Verspätung
und
bei
saumässigem
Wetter,
schwerer
Regen
und
um
die
Null
Grad.
Zur
allgemeinen
Freude
konnten
wir
erst
mal
nicht
aussteigen,
die
Stromversorgung
an
Bord
hatte
den
Geist
aufgegeben,
also
nur
die
Notbeleuchtung
war
an
und
jedes
Mal
wenn
der
Pilot
versuchte
die
Situation
zu
verändern
ging
nach
einer
Sekunde
wieder
alles
aus.
Das
ging
so
für
10
Minuten,
bis
sie
endlich
die
externe Versorgung anschlossen und alles seinen geregelten Gang nahm.
Also
hiess
es
rennen
um
den
Weiterflug
noch
zu
schaffen.
Das
ging
gut
bis
die
Mühlen
der
Einwanderungs-Behörde
dem
einen
Riegel
vorschoben.
Da
nur
wenige
Schalter
offen
waren
und
gleichzeitig
die
MD-11
aus
Zürich
und
die
747
der
Lufthansa
aus
Frankfurt
ankamen,
war
wieder
einmal
Warten
angesagt.
Zu
meiner
Freude
waren
zwei
„Juppies“
vor
mir,
was
sich
nach
und
nach
in
eine
grössere
Gruppe
ausartete,
die
sich
einfach
so
vorne
mit
einordneten,
als
etwa
der
10.
kam,
platze
mir
dann
doch
langsam
der
Kragen
und
ich
fragte
sie
ob
sie
ihn
ihrem
gelobten
Land
nicht
gelernt
hätten
sich
ordnungsmässig
hinten
anzustehen,
haben
sie
ganz
ungläubig
dreingeschaut
und
geschwiegen.
Als
sie
als
ganze
Gruppe
vor
der
Beamtin
erscheinen
wollten,
hat
sie
diese
zurückgeschickt
und
die
ganze
Gruppe
von
Leuten
um
mich
herum
konnte
ein
heimliches
Grinsen
natürlich
nicht
verkneifen,
es
gibt
eben
doch
noch
Gerechtigkeit.
Als
ich
endlich
meinen
Koffer
nach
dem
Zoll
wieder
aufgeben
konnte,
was
nach
meiner
Auffassung
Stunden
dauerte,
sagte
mir
der
gute
Mann
am
Check-in
ich
hätte
mich
nicht
so
sehr
beeilen
müssen,
da
der
Weiterflug
nach
Houston
wegen
dem
schlechten
Wetter
auch
stark
verspätet
sei.
Also
ging
die
Warterei
wieder
los.
Der
Transfer
zum
anderen
Terminal
geht
ja
mit
dem
Verbindungszug
recht
flott.
Zum
Glück
hatte
ich
mein
Weiterflug
-
Ticket
schon
in
Zürich
erhallten,
sonst
hätte
ich
mich
nochmals
in
dieSchlange
einreihen
müssen,
so
konnte
ich
direkt
zum
Abfluggate
von
American
Airlines.
Mit
über
einer
Stunde
Verspätung
ging’s
dann
Richtung
Süden.
Das
schlechte
Wetter
war
natürlich
auch
schon
da
und
es
hat
ganz
schön
geschüttelt
und
erst
kurz
vor
Houston
rissen
die
Wolken
auf
und
man
konnte
nach
unten
sehen.
Ziemlich
durchgeschüttelt
kamen
wir
also
mit
1
1/2
Stunden
Verspätung
an.
Mein
Gepäck
hatte
es
auch
geschafft
und
ich
konnte
bei
Dollar
anrufen
ich
sei
jetzt
bereit
meinen
Mietwagen
in
Empfang
zu
nehmen.
Der
Bus
war
auch
in
ein
paarMinuten
da
und
es
ging
zum
Mietwagen
Terminal.
Hier
aber
die
grosse
Überraschung,
die
hatten
zwar einen Wagen für mich, aber nicht zu den Bedingungen, die ich per Internet vereinbart hatte. So war zwar die Miete um die $500.- aber für die Nebenkosten
wie
Versicherung
und
Steuern
wollten
diese
Halsabschneider
noch
zusätzliche
$700.-.
Damit
war
ich
natürlich
nicht
einverstanden
und
verliess
den
Schalter.
Der
gute
Agent
lief
mir
hinterher
wie
ein
fliegender
Teppichhändler
um
mir
einen
neuen
Preis
zu
nennen
mit
dieser
oder
jener
Veränderung,
aber
ich
hatte
die
Nase
voll
und nahm den Bus zurück zum Flughafen um mich von dort mit dem Bus zu Hertz zu bringen um mir von denen einen Wagen zu geben, und das zu fairen Preisen.
Nach
diesem
Intermezzo
konnte
ich
mich
endlich
auf
die
Suche
nach
meinem
Hotel
machen,
das
sich
ja
zum
Glück
in
der
Nähe
des
Flughafens
befand.
Meine
Reservation
war
scheinbar
auch
vorhanden
und
so
konnte
ich
mich
endlich
zur
Ruhe
begeben.
Ich
habe
auch
sofort
geschlafen
wie
ein
Murmeltier,
war
es
doch
für
meine innere Uhr schon 5 Uhr morgens.
Hotel Rodeway 17607 Eastex Freeway Hwy 59 Houston 77396-3010 Tel. (281) 446-4611
Kilometer Flughafen – Rodaway Inn Hotel 20 km
Sonntag 25.02.01, Houston-Galveston
Heute
nun
soll
es
richtig
losgehen.
Nach
einem
„
Free
Continental
Breakfast“,
was
ich
in
so
einer
Form
noch
nie
gesehen
hatte
und
das
ich
doch
näher
beschreiben
muss:
also
da
stand
in
so
einem
Abstellraum
so
ein
wackeliger
Tisch
mit
einem
mehr
oder
weniger
grossen
Durcheinander
drauf,
das
war
das
Buffet.
Auch
die
paar
Tische
rundherum
waren
so
richtig
heimelig
mit
dreckigem
Plastik
bedeckt.
Aber
die
Auswahl
hatte
es
so
richtig
in
sich.
Orangensaft
direkt
aus
einer
Plastikflasche,
Doghnuts
und
andere
süsse
undefinierbare
Bisquits,
plastikverpacktes
Karton-Toast-Brot
und
Konfitüre
aus
einer
5
Kg
Büchse,
kalter
Kaffee
aus
einem
Thermoskrug,
das
war’s
auch
schon.
Nur
schon
vom
Anblick
dieser
Köstlichkeiten
hatte
sich
mein
vorheriger
Hunger
blitzartig
gelegt
und
ich
war
fertig
mit
frühstücken.
Also
Koffer
ins
Auto
und
ab
Richtung
Süden
ans
Meer,
hiess
die
Parole
des
Tages.
Die
Skyline
von
Houston
war
absolut
sehenswert,
die
ganzen
Wolkenkratzer
mit
ihren
immensen
Glasfronten
sind
schon
überwältigend,
dazu
die
Highways
mit
den
drei
bis
maximal
sieben
Etagen
sind
doch
ein
gewaltiger
Anblick.
Leider
konnte
ich
nirgends
anhalten
um
Fotos
zu
machen,
aber
ich
hoffe
auf
dem
Rückweg
klappt
es
vielleicht.
Ich
wollte
doch
so
schnell
wie
möglich
ans
Meer,
da
auf
morgen
schon
wieder
schlechteres
Wetter
angesagt
ist.(was
auch
prompt
eingetroffen
ist).
Unterwegs
auf
dem
Highway
gab’s
direkt
vor
meinen
Augen
ein
Spektakel,
das
man
sonst
nur
im
Fernsehen
sieht.
Da
fuhr
so
ein
grosser
Pick-up-Truck
vor
mir,
ziemlich
beladen
mit
Leuten
und
Material
auf
der
Brücke,
als
plötzlich
des
Hinterteil
absackte,
zuerst
eine
grosse,
blaue
Rauchwolke
aufstieg
und
dann
sah
man
nur
noch
Funken
sprühen.
Der
Reifen
mit
der
Bremstrommel
fuhr
neben
dem
Truck
vorbei
durch
das
Grasband
neben
der
Strasse
um
schlussendlich
ganz
normal
auf
der
Serviceroad
neben
der
Autobahn
weiterzurollen.
Da
auch
auf
dieser
Strasse
Autos
unterwegs
waren,
wurde
das
Rad
erst
ein
paar
hundert
Meter
weiter
von
einem
Auto
mit
seiner
Vordertür
unsanft
gestoppt.
Zum
Glück
sind
die
Autobahnen
hier
so
breit,
diese
hier
hatte
immerhin
5
Spuren
auf
jeder
Seite,
so
konnte
grösserer
Schaden
vermieden
werden,
brauchte
doch
der
Truck
zwei
bis
drei
davon
bis
er
endlich
zum
Stehen
kam.
Leider
war
auch
meine
Kamera
nicht
bereit
sonst
hätte
das
sicher
ein
paar
spektakuläre
Fotos
gegeben.
Auf
diesen
Schreck
hin
meldete
sich
doch
langsam
mein
Hunger
wieder
und
ich
machte
mich
langsam
auf
die
Suche
nach
einem
Restaurant.
Da
der
Highway
I-45
nur so von Shopping-Zentern wimmelt, war das weiter kein Problem und ich fand auch bald das passende. Seafood war heute angesagt. Da zur Zeit die Austern-
Saison
im
Gang
ist
hiess
es
sofort
zugreifen
was
sich
auch
als
richtige
Wahl
herausstellte.
Einfach
super
wenn
sie
so
frisch
aus
dem
Meer
kommen.
Auch
die
Crevetten
aus
dem
Golf
sind
für
ihren
ausgezeichneten
Geschmack
bekannt
und
so
kann
ich
auch
das
nur
bestätigen.
Mit
vollem
Magen
und
guten
Mutes
ging’s
also
zurück
auf
den
Highway
Richtung
Galveston
Island,
das
ich
dann
gegen
14:00
erreichte.
Da
hier
immer
noch
Mardi
Gras
gefeiert
wird,
konnte
ich
nur
auf
Umwegen
zum
Hotel
gelangen.
Wegen
eines
Kinderumzuges
war
die
Innenstadt
von
Galveston
für
jeden
Verkehr
gesperrt.
Das
Hotel
liegt
ganz
nahe
am
Strand,
nur
von
der
Strasse
davon
getrennt.
Der
Balkon
hatte
schönste
Meersicht
und
die
salzige
Luft
dringt
bis
ins
Zimmer.
Ich
habe
mir
sofort
die
Shorts
rausgeholt
um
dem
Strand
entlang
im
Sand
zu
promenieren,
zum
Baden
ist
mir
das
Wasser
noch
zu
kalt.
Einige
unverfrorenen
waren
schon
im
Wasser
und
es
wimmelte
vor
allem
von
Surfies,
die
auch
noch
jede
kleinste
Welle
ausnutzen.
Gegen
18:00
Uhr
beim
Einnachten
legte
ich
mich
im
Zimmer
ein
bisschen
vor
dem
Fernseher
auf’s
Bett
und als ich aufwachte war es schon weit nach Mitternacht, das Jetlag hat mich eben doch noch eingeholt.
Hotel The Commodore 37th and Seawall Blv. Galvestone Island, Texas 77552-3830
Kilometer Rodeway Inn Hotel – Galveston 130 km
Montag 26.02.01, Galveston
Da ich gestern sehr früh schon geschlafen habe, war ich natürlich heute Morgen gegen 4:00 Uhr hellwach, (der Magen knurrte wegen dem verpassten
Abendessen auch ein bisschen). Als es dann hell wurde, kam die grosse Überraschung, gestern noch so schön sonnig, heute sah man vor lauter Nebel und
Regen nicht einmal mehr den Strand. So ein Sauwetter. Also muss ich wohl mein Programm für heute eher auf Indoor-Aktivitäten verlegen. Zuerst wollte ich mir
wieder einmal richtige Schiffe ansehen, also fuhr ich zum Hafen und da war tatsächlich eines von den ganz grossen Kreuzfahrtschiffen. Leider war der Nebel
doch sehr zäh, dass es zum Fotografieren nicht besonders war. Die Altstadt, „the strand“ besteht aus einigen doch recht gut erhaltenen alten Gebäuden. Sogar
ein Fishermann’s Warf wie in San Franzisco gibt es hier. Auch Pferdekutschen wie in New Orleans kurven hier noch herum. Da ich meinen Wagen am Hafen
parkiert hatte, musste ich nach meinem grossen Rundgang dahin zurück, wo ich auch mein Mittagessen (Seafood) fand. Nach dem Mittagessen fuhr ich rund
um die Insel, wo auf der Ostseite noch grosse unberührte Strände und Sumpfland zu finden sind.
Auf der Rundfahrt kam ich auch am Lone Star Flugmuseum vorbei, was mich interessierte. Es besteht aus einer schönen Auswahl an Flugzeugen aus dem
ersten und zweiten Weltkrieg. Auch Autos, Motoren und Utensilien aus dieser Zeit gab es zu bewundern. Danach lag gleich daneben der Adventure Park Moody
Gardens. Dieser Park besteht aus den verschiedensten Gebäuden, mit Aquarium, Tropical Park mit Schmetterlingen, Steamboat ride und allem was so dazu
gehört, alles recht interessant, aber da ich erst am Nachmittag ankam, konnte ich natürlich nicht mehr alles besuchen. Der Tag verging fast wie im Fluge. Da ich
immer noch unter dem „Jetlag“ litt, war ich schon um 19:00 Uhr viel zu müde um noch irgendetwas zu unternehmen, dafür war ich um 4:00 wieder hellwach.
Hotel The Commodore 37th and Seawall Blv. Galvestone Island, Texas 77552-3830
Kilometer Galveston – Galveston 45km
Flugzeug Museum Galveston
Moody Gardens Galveston
Dienstag 27.02.01, Galveston-Rockport
Heute muss ich dieses Hotel verlassen und ich will weiterfahren Richtung Mexico. Um 9:00 war ich reisefertig und nachdem ich endlich das Postoffice in Galveston
gefunden hatte, konnte ich endlich meine Postkarten loswerden, zum Glück habe ich sie dahin gebracht, weil die gute „Tante“ die mir die Karten verkauft hatte, mir
Marken für USA verkaufte, obwohl ich sie extra nach Übersee fragte, wie so oft haben die Leute hier einfach keine Ahnung. Ich frage mich immer öfter, wie die
„Amis“ es mit ihren teilweise beschränkten geographischen Kenntnissen geschafft haben zum Mond zu kommen, aber noch viel unvorstellbarer ist, dass sie auch
wieder zurück fanden.
Ich folgte also der Küstenstrasse und verliess Galveston Island über die Tollbridge Richtung Freeport. Diese Strasse führt weiter auf einem Riff, auf einer Seite der
Golf und auf der anderen Seite der Intercoastal Waterway. Manchmal ist dieses Band weniger als 1 Kilometer breit. Alle Ferienhäuser stehen daher auf Stelzen, da
es sicher bei schlechtem Wetter hohe Flut gibt. Unter dem Haus befindet sich nur die Garage. Es gibt auch jede Menge Getier, wie Vögel und Schmetterlinge zu
sehen. Zum Glück wurde auch das Wetter besser, beim Wegfahren herrschte dicker Nebel, jetzt kam die Sonne hervor und es wurde sehr warm. Nach Freeport
war leider die Küstenstrasse zu Ende, und ich musste durchs Inland weiter. Auf kleinen Nebenstrassen (FM521), Farmroads wie sie hier genannt werden ging‘s
weiter, bis ich in Palacios wieder ans Meer gelangte. Hier besuchte ich den Fischerhafen, wo ich eine Krevetten Fang-Flotte sah, wie ich sie noch nie gesehen
hatte, soweit das Auge reichte nur Fischerboote. Zur Abwechslung gab’s dann frische „Shrimps“ zum Mittagessen, so fangfrisch einfach wunderbar. Nun ging’s von
einer Bucht zur nächsten, mit Häfen, immer voll mit „Shrimpsfischern“. Als die Wegkreuzung nach Olivia kam, musste ich mir überlegen, ob ich wohl Olivia
besuchen sollte, aber da es doch schon spät war, und ich keine Hotelinfo über diese Region hatte, fuhr ich eben weiter. Brücken und Buchten wechselten mit
typischen amerikanischen Kleinstädtchen und Örtchen, manchmal mit weniger als 200 Einwohnern. Der Hafen von Port Lavaca war dann wieder voll von
Fischerbooten. Nimmt mich nur Wunder, ob diese Fischer von den Krevetten die sie rausholen, leben können. Als ich dann in die Umgebung von Corpus Christi
kam, musste ich mich langsam um ein Hotel kümmern. Die Gegend von Rockport etwa 30 Meilen vor Corpus schien mir geeignet, obwohl echt touristisch, fand ich
ein kleines Motel direkt am Meer. Es war zwar recht heruntergekommen, alles und überall gab’s Rost, zu teuer war’s auch, aber was macht man nicht alles, um von
den Wellen in den Schlaf gewiegt zu werden. Da auch im Rockport Hafen eine grosse Fischerflotte lag, war also auch für heute Abend wieder einmal „Seafood“
angesagt und ich war nicht enttäuscht. Die Wellen taten dann ihren Dienst, leider wurde das ganze Idyll von der lauten Klimaanlage meines Nachbarn gestört, die
sich von Zeit zu Zeit mit lautem Tosen meldete.
Hotel Surf Court Motel 1204 E. Market Rockport, TX 78382, Tel. 361-729-3249
Kilometer Galveston- Rockport 355km
Mittwoch 28.02.2001, Rockport-Corpus Christi-South Padre Island
Heute Morgen wollte ich eigentlich den Sonnenaufgang im Meer fotografieren, aber leider spielte mir das Wetter einen Streich. Alles Wolkenverhangen und schon
merklich kälter als die 27° von gestern. Regen ist auch angesagt für heute, also wieder einmal tritt das Schlecht-Wetter Programm in Aktion. Eine der
Hauptattraktionen in Corpus Christi ist der ausrangierte Flugzeugträger USS Lexington oder das Aquarium. Also entschied ich mich für die Lexington. Alles riesig
und sehr interessant. Man kann stundenlang verweilen in den Gängen und Decks so eines Riesenschiffes. Auch die ausgestellten Objekte wie Uniformen, Alltags-
Dinge auf See oder von Kriegsgefangenen sind sehenswert. Natürlich sind auch alle Flugzeuge die je auf dem Schiff gelandet oder gestartet sind vorhanden. Man
kann sogar eine Reparatur Werkstätte besichtigen, in der diese Flugzeuge restauriert werden. Da das Wetter nicht besser wurde, aber die Vorhersage leicht
besseres Wetter für den Süden ansagte, liess ich also das Aquarium links liegen und machte mich auf Richtung Süden. Da es auch hier keine Küstenstrasse gibt,
hiess das eben Highway 77 all the way to Mexiko. Ein langes Stück Autobahn mit wenig Abwechslung. Ausser ein paar Dörfchen, jeder Menge Rindern und der
Bahnlinie neben der Strasse ist alles recht eintönig. Erst ab Harlingen gibt’s mehr Abwechslung mit Shoppingzentren und den vielen Take-away-Restaurants
entlang der Autobahn. Da ich ja ein paar Tage Ferien am Meer verbringen will, fuhr ich also direkt weiter nach South Padre Island. Die Auswahl an Hotels und
Motels hier ist gross, aber leider sind diejenigen direkt an der Beach Hilton/Radison etc leider viel zu teuer. Also habe ich ein kleineres Econo Lodge etwa 300m
von der Beach gefunden, wo ich bis Sonntag bleiben will.
Econo Lodge Hotel 3813 Padre Island Blvd. South Padre Island, Texas 78597 Tel. 1-956-761-8500
Km Rockport–Corpus Christi 50, Corpus Christi–South Padre Island 191Miles, 310km
Donnerstag 1.03.2001, South Padre Island
Heute Morgen nun der grosse Schock. Alles Grau in Grau und unter 10°, ein grosser Unterschied zu den 27° vorgestern oder den immerhin noch 18° von gestern.
Also wurde nichts aus dem „in den Dünen liegen und sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen“. Aber für einen Ausflug in die Dünen machte mir das schlechte
Wetter nichts aus. Trotzdem war ich nach einer Stunde durch den Wind, der einem durch alle Kleider pfiff, froh wieder im Auto zu sein. Ein bisschen lesen und
schon war es wieder Abend.
Econo Lodge Hotel 3813 Padre Island Blvd. South Padre Island, Texas 78597 Tel. 1-956-761-8500
Kilometer South Padre Island - South Padre Island 40Miles, 65km
Freitag 2.03.2001, South Padre Island - Brownsville
Immer noch alles Grau in Grau und nur wenig über 10° heute. Für heute will ich der mexikanischen Grenze in Brownsville einen Besuch abstatten. Der Rio Grande
hat mich ebenso enttäuscht wie beim letzten Besuch vor einigen Jahren, er sieht nicht so grandios aus wie in den Filmen, sondern es ist eher ein kleines
unbedeutendes Rinnsal. Da es für mich zu schwierig ist ohne Visum, müsste ich offiziell aus-und wieder einreisen, wenn ich über die Brücke nach Mexiko wollte.
Mit dem Auto würde es noch komplizierter, da ich bei Hertz speziell eine Diebstahl-Versicherung abschliessen müsste und zudem in Mexiko eine
Zusatzversicherung für alle Risiken bräuchte, da die amerikanische ungültig ist. Also machte ich ein paar Fotos und begab mich auf Shopping Tour, Geschäfte
gibt’s auf beiden Seite der Grenze genug, und wenn man die ganzen Leute sieht, die über die Fussgänger-Brücke nach Mexiko und zurück pilgern, muss da
drüben ganz schön was los sein. Ich fand leider keine Karte für mein Handy, die für Süd-Texas gillt, das Verkaufspersonal hat schlicht keine Ahnung von der
Materie, dafür fand ich schlussendlich auch meine Jeans und die American-Size Inbusschlüssel und fuhr in’s Hotel zurück.
Econo Lodge Hotel 3813 Padre Island Blvd. South Padre Island,Texas 78597 Tel. 1-956-761-8500
Kilometer South Padre Island - South Padre Island 71 Miles, 115km
Samstag 3.03.2001, South Padre Island-Laguna Madre
Heute sieht das Wetter endlich besser aus. Ich fahre zuerst mal auf die Nordseite der Lagune, um ein paar Fotos von der Vogelwelt zu machen. Es gibt da einen
grossen Wildlife-Park. Leider hat meine Kamera kein grosses Teleobjektiv, sodass ich das Federvieh leider nur aus weiter Ferne sehe, und daher gibt es keine
Aufnahmen. Aber was soll’s? Bei so schönem warmen Wetter bleibt ja immer noch die Beach. Auf der Rückfahrt nach South Padre Island dann plötzlich
Sirenengeheul und Blinklicht im Rückspiegel, die Polizei ist hinter mir her, also anhalten und abwarten. Der fette Sheriff meint, ich hätte bei der letzten Kreuzung
nicht richtig angehalten, obwohl ich das gemacht habe. Als er dann nicht einmal meinen Führerschein verstehen konnte und ich ihm erklärte, dass ich ein Tourist
mit Mietwagen sei, hatte er wohl wenig Lust auf komplizierte Schreibarbeiten und liess mich laufen. Zurück ins Hotel, Badehose und Shorts an und los geht’s in
die Kilometer langen Dünen von South Padre Island. Ich wundere mich zuerst über die paar bis oben verhüllten Touristen, die am Wasser entlang schlendern
und suche mir eine einsame Mulde im Sand. Aber es kommt einfach nicht richtig Freude auf: wo ich mich auch hinlege, nach spätestens 5 Minuten kommt
wieder so eine starke Böe und wirft mir schaufelweise Sand ins Gesicht, und der Sand dringt in kürzester Zeit in alle Furchen und Ritzen ein. Nach einer Stunde
kann ich nicht einmal mehr schlucken, ohne dass es zwischen den Zähnen knirscht. Also gebe ich mich geschlagen und fahre zurück ins Hotel, um da am Pool
mein Sonnenbad zu beenden, nicht ohne vorher den ganzen Sand auszuschütteln und abzuduschen. Heute ist in einem Restaurant hier Seafood Festival
angesagt, also genau das richtige für mich.
Econo Lodge Hotel 3813 Padre Island Blvd. South Padre Island, Texas 78597 Tel. 1-956-761-8500
Kilometer South Padre Island - South Padre Island 74 Miles 120km
Sonntag 4.03.2001, South Padre Island - Laredo - Pearsall
Heute geht’s weiter auf meiner Tour, ich will Richtung San Antonio. Ich nehme Abschied von der Insel und fahre Richtung Harlingen um dem Lauf des Rio Grande
zu folgen. Die Landschaft ist ziemlich eintönig, die einzige Abwechslung sind die Ortsnamen wie Roma, Zapato oder Laredo. Alles sieht sehr mexikanisch aus
und viele Geschäfte sind auch nur spanisch angeschrieben. Im Radio gibt’s nur spanisch sprechende Sender. Den Rio Grande sieht man auch nicht zu oft, die
Strasse verläuft meistens einige Hundert Meter bis ein paar Kilometer weiter nördlich. Nur wenn man in die Bordertowns kommt ist er meist nicht weit entfernt. Da
sieht man dann auch diese Autos (Trucks) vollbeladen mit Mexikanern, die zum Einkaufen herkommen. Autos ist zwar eher übertrieben, denn ausser Rost überall
ist nicht mehr viel vom Auto übrig. Von Laredo geht’s nun wieder in östlicher Richtung auf dem Interstate Highway 35. Da meine Benzin-Anzeige merklich gegen
Null zugeht, muss ich wohl oder übel die Autobahn zum Tanken verlassen. Da gleich neben der Tankstelle ein kleines Hotel recht einladend aussieht, bleibe ich
gleich da. Wie ich erst in den Hotelunterlagen sehe, bin ich hier mitten im Erdnuss-Anbau-Gebiet gelandet. Ich habe mich schon gewundert, was auf den ganzen
Feldern da wohl angebaut wird, nun weiss ich es.
Hotel Royal Inn Pearsall 1807 Comal St. Pearsall, Texas 78061 Tel. 830-334-8901
Kilometer South Padre Island - Pearsall 319 Miles 513km
Montag 5.03.2001, Pearsall-San Antonio-Schulenburg
Für heute soll es zur Alamo gehen. Zuerst aber geht’s Richtung San Antonio. Da es sehr viele Abzweigungen in die verschiedensten Richtungen gibt, muss ich sehr
aufpassen, die richtige Ausfahrt nach Downtown zu finden. Zum Glück sind die Alamo und der Riverwalk gut ausgeschildert. Aber einen Parkplatz in der Nähe zu
finden ist eine andere Geschichte. Unter $5.- die Stunde geht gar nichts. Da die „Amis“ aber allgemein faul sind, reicht es schon, ein paar hundert Meter zu fahren
und es gibt Gratis-Parkplätze im Überfluss. Die Alamo ist auch seit meinem letzten Besuch nicht grösser geworden und so ist der Besuch aller wichtigen Dinge
relativ schnell erledigt. Als nächstes steht der Riverwalk auf dem Programm. Da die Anlage etwa 10 Meter tiefer als die Strasse liegt, ist es schwierig den Startplatz
für die Ausflugsboote zu finden. Das Ganze ist für uns Europäer ein bisschen sehr kommerzialisiert, aber die Anlagen sind sehr schön. Der Kapitän hat zwar
manchmal etwas Mühe mit dem Boot, aber seine Sprüchlein hat er sehr gut gelernt, vor allem was „Texas as the greatest“ angeht. Am eindruckvollsten war aber
der Ausflug auf den Turm. Der Ausblick über San Antonio ist wirklich einmalig. Da ich mir die anderen Missionen schenken konnte, hielt mich eigentlich nichts mehr
in San Antonio, ich will wieder so schnell wie möglich zurück ans Meer. Zudem sind alle meine Batterien für den Fotoapparat leer und müssen so schnell wie
möglich aufgeladen werden.
Also nochmals aufgetankt (der Wagen hat einen viel zu kleinen Tank für diese langen Strecken und die Tankstellen sind rar ausserhalb der Städte) und dann geht’s
weiter Richtung Houston. Da ich mich entschlossen hatte heute nochmals auf dem Land zu übernachten, fand ich hier in Schulenburg ein Trucker Stopp mit Motel.
Nach einem grossen Texas-Steak im Magen, das ich im benachbarten Restaurant genoss, in dem alle Wände und Fenster schief waren, schlief ich auch bald
meinen Schlaf des Gerechten.
Oakridge Motor Inn Schulenburg, Texas 78956, Tel. (409) 743-4192
Kilometer Pearsall – Schulenburg 165 Miles, 266km
Dienstag 6.03.2001, Schulenberg - Houston - Abbeville
Weiter geht’s in östlicher Richtung zuerst an Houston vorbei, das ich mir erst vor dem Abflug ansehen will, auf dem Interstate I-10 bis zur Staatsgrenze
Texas/Louisiana. Wegen der vielen Baustellen an der Autobahn und mit den ganzen Lastwagen geht’s nur langsam voran. Erster Stopp nach der Staats-Grenze
beim Touristenbüro, wo man alle Informationen und Karten bekommt. Nach reiflichem Studium der Unterlagen entschliesse ich mich dem Creole Nature Trail zu
folgen. Allgemeine Richtung Süden ans Meer. Die Gegend ist sehr wild, wenig Häuser, nur Sumpf, Seen und spärliches Weideland mit Kühen, Wasserbüffeln
und Bisons. Nachdem es immer sumpfiger wird, kommen auch die ersten Alligator Warnungen. Ich muss auch nicht lange warten, bis ich das erste etwa 2m
grosse Biest sehe. Wieder einmal fehlt mir das Teleobjektiv um gute Fotos zu machen, das gilt auch für die vielen Vögel die sich überall tummeln. Nicht lange
und ich kreuze den Intracoastal Waterway, auf dem reger Schiffsverkehr herrscht.
Die Strasse führt zwischen Kanälen und Seen links und rechts entlang und überall nur Vögel und manchmal auch ein Augenpaar, das aus dem Wasser guckt.
Am Meer angelangt dann die grosse Enttäuschung, kein Hotel oder Motel, nur Campers. Wie ich aus den Unterlagen erfahre, ist dieser Ort Hollybeach so
gebaut, dass alles schnell wieder aufgebaut werden kann. Dieser Teil ist im Hauptdurchzugsgebiet der Hurricans und wurde scheinbar schon oft heimgesucht.
Auch das einzige Restaurant ist nur von Mittwoch bis Samstag geöffnet und heute ist erst Dienstag. Also fahre ich eben weiter und freue mich an der Natur.
Nach kurzer Fahrt dem Meer entlang muss ich auf die Fähre, die Zufahrt vom Golf in den Intracoastal Waterway muss überquert werden. Auf der anderen Seite
dann ein kleineres Örtchen, aber auch kein Hotel zum Übernachten. Also weiter durch Sumpf und Seen. Sobald ich aussteige, um ein Foto zu machen, werde
ich innert kürzester Zeit von Mücken überfallen und die Biester stechen auch sofort zu. Langsam wird es dunkel und immer noch kein Hotel oder Restaurant in
Sicht. Nur am südlichen Himmel steigt Rauch auf, der von den Ölfeldern und Raffinerien stammt, die dort am Meeresstrand und im Meer sind. Nach Stunden
komme ich wieder in belebtere Gegenden und finde auch endlich ein Restaurant und später auch ein Hotel.
Sun Belt Lodge Abbeville, LA 70510, 1903 Veterans Memorial Drive, Tel. (318) 898-1453
Kilometer Schulenburg – Abbeville, Louisiana 372 Miles, 600km
Mittwoch 7.03.2001, Abbeville - New Orleans
Heute will ich nach New Orleans. Nach einem lausigen Frühstück mache ich mich auf den Weg, Highway 24 führt zum Hw90, und der bringt mich bis New
Orleans. Viele grosse Brücken, leider alle ohne Parkmöglichkeit, um einen Fotohalt einzuschalten. Wieder einmal kreuze ich den Intracoastal Waterway, mit einer
Brücke die sehr steil rauf und runter geht wie auf der Achterbahn. Am meisten staune ich über die grossen Trucks, diese schaffen diese Rampen mit den erlaubten
70 Meilen als ob das kein Hindernis wäre. New Orleans ist ja sehr gross, also fahre ich die längste Zeit durch Vororte, bis endlich die Skyline auftaucht. Wiederum
viele Brücken und Überführungen der verschiedensten Strassen. Ich habe mich für ein Hotel in der Nähe des Frenchquarters entschieden. Zum Glück ist das
Frenchquarter gut ausgeschildert, da ich unmöglich die Karte studieren kann in diesem Ameisenhaufen von Autos. Ich finde das Hotel ohne grosse Mühe. Mit
gemischten Gefühlen gehe ich zur Anmeldung, das ganze Quartier ist wenig Vertrauen erweckend. Aber in der Reklame versprachen sie einen bewachten
Wagenpark und vom Preis her war das Angebot recht billig. Die beiden Leute am Empfang haben gerade keine Zeit Leute zu empfangen, sie machen Inventar, 10
Pakete Marlboro light, 8 rot, 7 Camel, so und soviele Schokoladen, usw. Nachdem das erledigt ist kommt die Kasse, mit Cents, Quarters, Dimes und Dollars.
Inzwischen warten drei Leute, aber das stört die beiden nicht im geringsten, sie sind ja voll beschäftigt. Nach einer halben Stunde ist der Spuk dann vorbei und es
geht los, bis ich mein Zimmer sehen kann vergeht nochmals eine ganze Weile. Als der „Manager“ mir dann das Zimmer zeigt, der grosse Schock, das Bett ist nicht
gemacht und eine riesige Sauerei, also zurück zum Empfang und einen anderen Schlüssel holen. Ich warte in der Zwischenzeit auf dem Balkon, als nach zehn
Minuten immer noch kein neuer Schlüssel kommt, gehe ich zurück zum Empfang, wo mein „Manager“ fröhlich vor sich hin werkelt, mich hatte er schlicht
vergessen. Also neuer Anlauf, als ich dann aber das Zimmer sehe weiss ich nicht ob die „Eile“ so gut war. Eine Telefonkabine ist geradezu geräumig gegen dieses
Zimmer. Ein Bett, Stuhl und ein kleines Tischchen ist alles was ich finde. Alles in heruntergekommenem Zustand. Aber was soll’s? Ich bin ja nur zum Schlafen da,
sonst bin ich hauptsächlich unterwegs.
Nun aber an die Bourbon Street. Schon am Nachmittag tönte es aus allen Türen, Jazz, Blues und jede Art von sonstigem organisiertem Lärm ist vertreten. Gegen
Abend wird’s dann richtig voll hier, Leute aller Schattierungen tummeln sich, Plastik-Becher oder eine grosse Zigarre in der Hand, geht’s von Tür zu Tür. Es gibt
drei Zigarren - Fabriken hier im French Quarter, bei denen man zusehen kann, wie die Kubaner ihre Zigarren von Hand herstellen und dann direkt an den Mann
bringen. Ich finde mein Glück bei einem Bier in einem Café mit einer 4 Mann Band, die Old Jazz und Dixiland spielen, echt gut. Auch Seafood hier in all den
Restaurants ist nicht zu verachten.
Empress Hotel 1317 Ursulines Ave. New Orleans, LA 70116, Tel. (504) 524-9200
Kilometer Abbeville – New Orleans, Louisiana, 154 Miles, 248km
www.fredpfister.ch